Das angewandte Verfahren
Ich arbeite nach den Richtlinien der Psychodynamischen Psychotherapie. Darunter fallen die tiefenpsychologisch fundierte und analytisch orientierte Psychotherapie. Diese Behandlungsform geht davon aus, dass die psychische Entwicklung in unserer Kindheit und jungem Erwachsenenleben einen Einfluss auf unser weiteres Leben hat. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Mensch im Kontext seiner Umgebung, seiner Beziehungen zu seinen nächsten Bezugspersonen entfaltet. Was er in dieser Zeit erlebt, beeinflusst sein weiteres Leben maßgeblich. Auch die Umgebungsfaktoren, in die diese Beziehungen eingebettet sind, haben einen Einfluss auf die Entwicklung (Kriegszeiten, Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Krankheit...).
Diese Erfahrungen verinnerlichen wir und sie beeinflussen, wie wir an unsere weiteren Lebensaufgaben herangehen.
Ein wichtiger Begriff aus der Tiefenpsychologie ist der der Übertragung. Er meint, kurz gefasst, dass wir in unsere gegenwärtigen zwischenmenschlichen Beziehungen unsere Erfahrungen aus vorhergehenden Beziehungen hineintragen („übertragen“). Wenn ich z.B. oft die Erfahrung gemacht habe, dass ich mich nicht verstanden fühle, gehe ich meist davon aus, diese Erfahrung auch weiterhin in meinen Beziehungen zu machen. Wenn ich häufiger schon verlassen wurde, gehe ich davon aus, dass mir das noch mal passiert...
Aber auch positive Übertragungen / Erwartungen, sind Bestandteile unserer Erfahrungen und im Sinne der Therapie als Ressourcen zu betrachten. Beispiele hierfür sind: die Fähigkeit sich Hilfe zu holen und zu erwarten, diese auch zu bekommen, oder die Fähigkeit, sich selber etwas Gutes zu tun, zu entspannen, die Fähigkeit eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzunehmen....
In einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie werden diese Übertragungen berücksichtigt. Einerseits kann es darum gehen, sich Verhaltensmuster und die dahinter liegenden Motivationen, Befürchtungen, Erwartungen bewusst zu machen, sie vielleicht zu verändern, aber auch zu schauen, was sinnvoll war und ist. Welche Ressourcen vorhanden sind, die für die Bewältigung einer schwierigen Situation genutzt werden können.
Auch in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient können sich diese Übertragungen abbilden und dort direkt angeschaut werden. Das eigentliche Werkzeug ist die sprachliche Auseinandersetzung, es werden je nach Situation aber auch andere Hilfsmittel verwandt (z.B. gestalterische Elemente, körperliche Ausdrucksformen, Träume), die einen nichtsprachlichen Zugang zum seelischen Erleben ermöglichen.